Gil Shaham

Sergej Prokofjew: 2. Violinkonzert | Jean Sibelius: 2. Sinfonie

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Programm

GIL SHAHAM | Violine
SUSANNA MÄLKKI | Dirigentin

Sergej Prokofjew | 2. Violinkonzert
Jean Sibelius | 2. Sinfonie

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Welche Sinfonie ist dein Favorit? 2009 konnten die Hörer eines australischen Radiosenders darüber abstimmen – ein »Classic 100 Symphony«-Countdown, der manch Überraschung bereithält. So belegte die 2. Sinfonie von Jean Sibelius den beachtlichen 9. Platz und ließ so populäre Werke wie Mozarts »Jupiter«-Sinfonie oder Tschaikowskys Fünfte hinter sich. Sie ist eben ein starkes Stück, diese kraftvoll-sinnliche Zweite. Hätte man allerdings nicht in Australien, sondern in Finnland nachgefragt, wäre sie sicher auf Platz 1 gelandet. Für die Finnen ist diese Sinfonie ein nationales Heiligtum. International ganz vorne wäre Sibelius auch, wenn es um ein »Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts«-Ranking ginge. Ihm dann gleich auf den Fersen: Sergej Prokofjew mit seinem g-Moll-Violinkonzert aus dem Jahr 1935. Ein Werk der »neuen Einfachheit«, ganz melodiös, ganz (neo)klassisch. Mit einer so herrlichen Serenade im Zentrum gehört man jedenfalls in die Top Ten!

Sergej Prokofjew (1891-1953)
2. Violinkonzert g-Moll op. 63 (1935)

DER KOMPONIST

Sergej Prokofjew, 1891 im ostukrainischen Sonzovka geboren und 1953 in Moskau gestorben, war neben Igor Strawinsky und Dmitrij Schostakowitsch der wohl bedeutendste und populärste russische Komponist im 20. Jahrhundert. Während seiner Jugendjahre im zaristischen Russland wegen seiner wilden, grotesk verzerrenden und exzentrischen Musik angegriffen, wurde der Schüler von Anatolij Ljadow und Nikolaj Rimskij-Korsakow nach der Oktoberrevolution in Paris von der dortigen Avantgarde als Epigone und Konservativer bezeichnet – ein Vorwurf, den er mit seinen aufwühlendsten und »modernsten« Werken beantwortete. In Paris stand Prokofjew ab 1920 in regem Austausch mit seinen Landsleuten und Mit-Exilanten in den »Ballets Russes« von Sergej Diaghilew und feierte als Komponist wie Pianist auf zahlreichen USA-Reisen Erfolge.

Nach mehreren längeren Aufenthalten in der Sowjetunion ab 1927 kehrte Prokofjew 1936 schließlich wieder endgültig in seine russische Heimat zurück und stellte sich fortan entschieden in die russische Tradition und den Dienst des Sowjetstaates. Überzeugt von der Vorstellung einer einfachen und doch qualitativ hochstehenden Musik, passte er seine musikalische Sprache dabei den Normen des »Sozialistischen Realismus« an, ohne ihnen freilich bedingungslos zu folgen. 1934 wurde Prokofjew Kompositionslehrer am Moskauer Konservatorium. 1939–1941 war er stellvertretender Vorsitzender des Moskauer Komponistenverbandes. Dem »Formalismus«-Vorwurf, der ihn und andere prominente Komponisten 1948 vonseiten der stalinistischen Kulturideologie traf und der zu Aufführungsverboten und zum Verlust von Ämtern führte, stellte er sich reumütig. Mit späteren Werken erntete er den Stalin-Preis, ließ sich dabei allerdings nicht zu einem blinden Propagandisten des Regimes machen. Prokofjew starb am 5. März 1953 in Moskau, am gleichen Tag wie Josef Stalin.

DAS WERK

Nur wenige Monate nach Beendigung der Arbeit an seinem 1. Violinkonzert verließ der junge Sergej Prokofjew im Mai 1918 seine Heimat, um den nachrevolutionären Wirren in der kurz zuvor ausgerufenen »Russischen Sowjetrepublik« ausweichend sein Glück im Westen zu suchen. Obwohl er zunächst nicht an ein dauerhaftes Exil dachte, sollte Prokofjew sein Geburtsland erst wieder im Jahre 1927 besuchen. Seit etwa 1930 intensivierte Prokofjew jedoch zunehmend den Kontakt zur UdSSR. Er ließ dabei auch seine sowjetische Staatsbürgerschaft erneuern, und allmählich scheint in ihm der Plan zu einer endgültigen Rückkehr nach Russland gereift zu sein – ein Entschluss, den er schließlich mit seiner Familie gerade zu Beginn der schlimmsten stalinistischen Säuberungswellen, im Frühjahr 1936, verwirklichte.

Über die wirklichen Beweggründe für diesen Schritt ist viel spekuliert worden; die Entwicklung von Prokofjews Kompositionsstil wies zu Beginn der 1930er Jahre jedenfalls in eine Richtung, die mit den politisch-ästhetischen Forderungen des »Sozialistischen Realismus« durchaus vereinbar war. Die vom Komponisten zu jener Zeit selbst als künstlerisches Ziel proklamierte »neue Einfachheit« und die von der kommunistischen Kulturbürokratie herausgegebenen Parolen Allgemeinverständlichkeit, Volkstümlichkeit und optimistische Grundhaltung ließen sich ohne allzu schmerzhafte Kompromisse miteinander in Einklang bringen.

Exemplarisch wie kaum ein anderes Werk Prokofjews reflektiert sein größtenteils im Sommer 1935 entstandenes 2. Violinkonzert die künstlerische und persönliche Umorientierung jener Jahre. Der auslösende Schaffensimpuls – einige reiche Bewunderer des französischen Geigers Robert Soetens gaben für ihren Schützling das Stück bei Prokofjew in Auftrag – ist zwar ein letztes Mal noch außerhalb der sowjetischen Sphäre zu verorten; doch zeigt sich im gesamten Konzert die bewusste Hinwendung des Komponisten zu einer übersichtlichen und eng an die Tradition angelehnten Formgestaltung, zu volksnahen Melodiebildungen sowie zur Betonung des lyrischen Elementes auf Kosten der grotesk-sarkastischen Seiten und der scharfen Brillanz seines Stils. Auch durch den Rückgriff auf eine zur Entstehungszeit des Werkes nicht sonderlich progressiv anmutende harmonische Sprache gelingt es Prokofjew, die engen und willkürlich gezogenen Grenzen der sowjetischen Musikästhetik zu beachten, ohne dabei Abstriche an der künstlerischen Qualität seiner Musik in Kauf nehmen zu müssen.

Bereits der mit Allegro moderato überschriebene erste Satz in Sonatenform erfüllt mit seinem um die Grundtonart g-Moll kreisenden, dunklen und russisch getönten Hauptthema sowie dem warm und breit dahinströmenden Seitenthema in B-Dur alle akademischen Erwartungen. Die lyrische Grundstimmung wird nur gelegentlich, vor allem im zentralen Durchführungsabschnitt, durch leidenschaftliche Ausbrüche oder dämonisch irrlichternde Passagen unterbrochen. Zur mitunter unheimlichen Atmosphäre trägt dabei nicht zuletzt die immer wieder mit ihren gleichmäßig pochenden Grundschlägen prominent ins Geschehen eingreifende große Trommel bei.

Der langsame Satz besteht aus drei größeren Abschnitten. Zunächst bereiten die gezupften Streichinstrumente und die Klarinetten einen weichen Klangteppich aus zarten Arpeggio-Akkorden, auf den der Solist sein weitausgesponnenes, gesangliches Hauptthema im wiegenden 12/8-Takt betten kann. Innerhalb dieses Andante assai folgen noch zwei weitere musikalische Gedanken, bevor ein kontrastierender zentraler Abschnitt (Allegretto) einsetzt. Prokofjew beschließt den Mittelsatz mit der verkürzten, variierten Reprise des A-Teils.

Zu diesen beiden insgesamt lyrisch-kantablen Sätzen stellt das Finale des Violinkonzerts durch seinen tänzerischen Walzer-Charakter, seine zum Teil herbe klangliche Oberfläche sowie seine dissonanzenreichere Harmonik einen deutlichen Kontrast dar. Eine hervorgehobene Rolle weist Prokofjew im Finale den Schlaginstrumenten zu, unter denen vor allem die Kastagnetten dem Satz ein leicht spanisches Kolorit verleihen. Auch die insgesamt 30 Taktwechsel und die Verwendung sechs verschiedener Taktarten weisen auf die starke Betonung des rhythmisch-metrischen Elementes in diesem Allegro ben marcato hin, das sich schließlich in der Coda zu einem tumultuoso steigert und jäh abbricht.

Jean Sibelius (1865-1957)
2. Sinfonie D-Dur op. 43  (1901–02)

DER KOMPONIST

Jean Sibelius, 1865 in Hämeenlinna geboren und 1957 in Järvenpää gestorben, war der Begründer und die große Vaterfigur der finnischen Kunstmusik. Der Sohn einer aus Schweden gebürtigen Familie lernte das Finnische dabei erst spät. Am Konservatorium in Helsinki studierte er bis 1889 Violine und Komposition und setzte im Anschluss seine Studien in Berlin und Wien bei Robert Fuchs und Karl Goldmark fort. Ab 1892 unterrichtete Sibelius selbst am Konservatorium von Helsinki. Eine Staatsrente ermöglichte ihm 1897, sich fortan ganz seinem musikalischen Schaffen zu widmen. 1904 zog sich Sibelius schließlich in die Einsamkeit von Järvenpää, rund 40 km vor den Toren Helsinkis, zurück, wo er – von einigen Reisen abgesehen – sein weiteres Leben zurückgezogen verbringen sollte.

Der Erbe von Brahms und Zeitgenosse Arnold Schönbergs und Richard Strauss' ging in seiner Musik andere Wege als die Avantgarde seiner Zeit. Sibelius vermied den Bruch mit der Romantik, entwickelte aber gleichwohl eine sehr individuelle, moderne musikalische Sprache. Als junger Mann war er dabei Exponent des erwachenden finnischen Nationalbewusstseins und schuf in seinen Werken die mythische Welt des Nationalepos »Kalevala« nach. Jenseits dieser bedeutenden Sammlung altfinnischer Runengesänge wirkten auch Eindrücke der finnischen Landschaft auf seine Musik ein, die in ihrem archaischen Ausdruckscharakter zunehmend eine ganz eigene Ästhetik entwickelte. Der vor allem in England und Amerika früh große Erfolge feiernde Sibelius schloss sein kompositorisches Œuvre dabei bereits im Jahre 1929, fast drei Jahrzehnte vor seinem Tod, ab. Heute gilt er als einer der Hauptrepräsentanten der nordischen Musik und vor allem als deren bedeutendster Sinfoniker.

DAS WERK

Im Sommer 1900 erhielt der damals 34-jährige Jean Sibelius folgendes Schreiben eines zunächst anonym bleibenden Bewunderers mit dem Decknamen »X.«: »Sie haben lange genug zu Hause herumgesessen, Herr Sibelius! Es ist Zeit für Sie zu verreisen. Den Spätherbst und den Winter sollten Sie in Italien verbringen, ein Land, in dem man die Cantabilität erlernt, Proportionen und die Harmonie, Plastizität und die Symmetrie der Linien. Es ist ein Land, in dem sogar das Hässliche schön ist.« Schon bald darauf lüftete der mysteriöse »Mr. X.« das Geheimnis um seine Person: Es handelte sich bei ihm um Baron Axel Carpelan, einen enthusiastischen Freund von Kunst und Kultur, der schon bald zum engsten Kreis um Sibelius gehören sollte. Obwohl selbst weitgehend mittellos, nutzte er seine vielfältigen Beziehungen, um Sibelius das Stipendium eines reichen Gönners zu verschaffen. So konnte der Komponist Ende Oktober 1900 tatsächlich Finnland verlassen, um über Berlin nach Italien weiterzureisen.

Von Ende Januar bis Mai hielt sich Sibelius mit seiner Familie in Rapallo bei Genua auf und besuchte auch Florenz und Rom. Er schloss während seiner Italien-Reise zwar kein größeres Werk ab, notierte sich aber zahlreiche musikalische Ideen – darunter zwei, die schon bald als die beiden Hauptthemen des zweiten Satzes in seine 2. Sinfonie Eingang finden sollten: ein düsteres d-Moll-Thema, in den Skizzen mit der finalen Begegnung zwischen Don Juan und dem »Steinernen Gast« assoziiert, und eine entrückt-tröstliche Dur-Melodie, ursprünglich mit »Christus« überschrieben.

Die kompositorische Arbeit an der D-Dur-Sinfonie erfolgte im Anschluss an Sibelius’ Rückkehr nach Finnland, in der zweiten Hälfte des Jahres 1901. Die Uraufführung fand nach zwei Verschiebungen schließlich am 8. März 1902 im Festsaal der Universität Helsinki mit dem Orchester der Philharmonischen Gesellschaft Helsinki unter Leitung des Komponisten mit triumphalem Erfolg statt. 

In Sibelius’ Heimat wurde das neue Werk umgehend für die nationale Sache – den Kampf um die ersehnte staatliche Souveränität, das Ende der Annexion durch das russische Zarenreich – vereinnahmt. Immer wieder dementierte der an sich überaus patriotisch gesinnte Komponist entschieden jede außermusikalische Verbindung; Jahrzehnte später sprach Sibelius in einem privaten Brief gar etwas kryptisch davon, seine Sinfonie sei vielmehr »eine Seelenbeichte«. Doch da dem Werk mit seinem hymnisch-triumphal schließenden Finale ein solches politisches Programm tatsächlich relativ mühelos unterlegt werden kann, ließ sich das begeisterte finnische Publikum von seiner (vermeintlichen) Fehlrezeption nicht abbringen.

Eines der für Sibelius typischen Charakteristika, das Komponieren mit thematischen Keimzellen, prägt auch seine 2. Sinfonie. Zwei Motive bestimmen dabei in jeweils vielfach abgewandelter Form das Material aller vier Sätze: eine Figur aus drei stufenweise auf- oder absteigenden Tönen sowie ein lang ausgehaltener Ton, unmittelbar gefolgt von dessen Umspielung und/oder einem fallenden Quintintervall. Der thematische Zusammenhang des Werkes wird weniger durch eine von bezwingender innerer Logik geprägte ständige Fortentwicklung des Materials (wie häufig bei Brahms) erreicht. Sibelius’ 2. Sinfonie ist vielmehr durch eine sich rhapsodisch entfaltende Anlage gekennzeichnet, bei der die thematischen Bildungen unterschiedlich starke Grade der Verwandtschaft untereinander offenbaren.

»Es ist, als habe mir der Allmächtige die Teile eines Mosaiks zugeworfen, damit ich sie zu einem Ganzen füge«, umschrieb Sibelius seine »additive« Kompositionsweise, die er in der 2. Sinfonie – allen voran in deren Kopfsatz – angewandt hatte. Dass das Werk aus diesem fragmentarischen Prinzip eine Kontinuität entwickelt, die als ein zielgerichtet verlaufender Prozess hin zur alles abschließenden und erfüllenden pathetischen Final-Apotheose erlebbar wird, kann als ein großes künstlerisches Verdienst des Komponisten betrachtet werden. Sibelius’ Musik gewinnt dabei zugleich mit ihrer eigenwilligen, modal gefärbten Harmonik, den gleichsam insistierend wiederkehrenden Melodie-Formeln, den epischen und lyrischen Ausweitungen, den jähen dramatischen Steigerungen und der kaleidoskopartigen, immer neuen Mischung der Motive jene urwüchsige Kraft und jene Aura des Unartifiziellen, die sie so unverwechselbar macht.

Adam Gellen

Die Interpreten:

Gil Shaham

Der in den USA geborene und in Israel aufgewachsene Gil Shaham begann seine Violinstudien mit sieben Jahren bei Samuel Bernstein in Jerusalem. 1981 gab er sein Debüt mit dem Jerusalem Symphony und mit dem Israel Philharmonic unter Zubin Mehta. Im darauffolgenden Jahr gewann der junge Geigenvirtuose den Ersten Preis beim israelischen Claremont-Wettbewerb. Anschließend erhielt er ein Stipendium für ein Studium an der Juilliard School of Music in New York, wo er daneben auch die Columbia University besuchte.

Heute arbeitet Gil Shaham mit international führenden Orchestern und Dirigenten. So musizierte er bereits gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic, dem San Francisco Symphony, dem Cleveland Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris, der Staatskapelle Dresden, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Wiener Philharmonikern. Gil Shaham ist zugleich aber auch mit Solo-Recitals und mit Kammermusik in den bedeutendsten Konzerthäusern und bei renommierten Musikfestivals weltweit zu erleben.

Für seine inzwischen über zwei Dutzend CD-Einspielungen erhielt Gil Shaham zahlreiche wichtige Preise, darunter den »Grammy«, den Grand Prix du Disque, den Diapason d’Or und den »Gramophone Editor’s Choice«. Auch seine neueste Aufnahme mit dem jeweils 2. Violinkonzert von Prokofjew und Bartók war für einen »Grammy« nominiert. 1990 wurde ihm der Avery Fisher Career Grant zuerkannt, 2008 schließlich der Avery Fisher Prize. Von der Zeitschrift »Musical America« wurde er 2012 als »Instrumentalist des Jahres« geehrt.

Gil Shaham, der nach 2000, 2003 und 2014 nun schon zum vierten Mal beim hr-Sinfonieorchester gastiert, spielt auf der »Countess Polignac«-Stradivari aus dem Jahr 1699.

Susanna Mälkki

Die finnische Dirigentin Susanna Mälkki ist dank ihrer Vielseitigkeit und ihres breiten Repertoires ein gefragter Gast bei Sinfonieorchestern und Kammerorchestern ebenso wie bei Neue-Musik-Ensembles und an Opernhäusern in aller Welt.

In ihrer dritten Saison als Chefdirigentin des Helsinki Philharmonic Orchestra unternahm sie vor kurzem eine Europa-Tournee mit ihrem Ensemble, die sie auch ins Amsterdamer Concertgebouw und ins Wiener Konzerthaus führte. Darüber hinaus ist Susanna Mälkki seit 2017 auch Erste Gastdirigentin des Los Angeles Philharmonic. Zuvor war die Künstlerin in gleicher Funktion beim Gulbenkian Orchestra Lissabon (2013–17) sowie als Künstlerische Leiterin des Pariser ensemble intercontemporain (2006–13) tätig gewesen.

In der Spielzeit 2018/19 ist Susanna Mälkki als Gastdirigentin u.a. bei den Wiener Symphonikern, beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und beim Orchestre Philharmonique de Radio France zu erleben. Sie stand außerdem bereits am Pult so bedeutender Ensembles wie der Berliner Philharmoniker, des New York Philharmonic, des London Symphony Orchestra, der Sinfonieorchester von Chicago, Cleveland, San Francisco und Philadelphia sowie der Tschechischen Philharmoniker, des Schwedischen Radio-Sinfonieorchesters, des BBC Symphony Orchestra (bei den »BBC Proms« in London), des Oslo Philharmonic, der London Sinfonietta oder des Chamber Orchestra of Europe.

Im Bereich der Oper ist Susanna Mälkki ebenfalls sehr erfolgreich aktiv. An viele der renommiertesten Opernhäuser erhielt sie bereits Einladungen, darunter nach Paris, Wien, New York, Mailand und Hamburg.

Susanna Mälkki studierte bei Jorma Panula und Leif Segerstam an der Sibelius-Akademie in Helsinki, nachdem sie zuvor schon als Cellistin tätig war, etwa als Stimmführerin der Göteborger Symphoniker (1995–98). Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt als »Chevalier« der Französischen Ehrenlegion (2016), als »Conductor of the Year 2017« durch die renommierte Musikzeitschrift »Musical America« sowie mit dem Nordic Council Music Prize (2017).