Wagners "Parsifal" trifft auf eine sprudelnde Italienerin, Pariser Harfenwelten und Johann Sebastian Bach. Und der "Musikwunsch" kommt in dieser Woche aus Oberursel.zur hr2.de Sendung
Wer kennt eigentlich seine Heimatstadt so richtig mit allen Details? Da gibt es doch immer wieder Neues und Unerforschtes. Und je größer die Stadt, desto schwieriger wird es. Für alle Frankfurterinnen und Frankfurter und natürlich alle, die zu Gast sind, gibt es Frankfurter Stadtevents. Mit denen können Sie Außergewöhnliches kennenlernen und bekommen auch den Blick für Verborgenes geschärft. Zwei der Menschen, die das für uns tun, sind heute zu Gast: Julia Nawin und Christian Setzepfandt von Frankfurter Stadtevents.
zur hr2.de Audio-Einzelseite
Beim heute gesuchten Autor handelt es sich um einen österreichischen Schriftsteller und Essayisten, der 1954 in Wien geboren wurde. Er verbrachte einige Jahre in einem Wiener Internat, studierte Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft. Sechs Jahre lang lebte er in Brasilien, wo er an der Universität São Paulo lehrte. 1988 kehrte er nach Österreich zurück, im selben Jahr erschien sein erster Roman. Seitdem arbeitet er als freier Autor, Übersetzer und Kulturtheoretiker hauptsächlich in Wien. Vier Jahre verbrachte er in Brüssel, wo er im Beamtenapparat der Europäischen Union für seinen späteren Roman recherchierte. Durch seine Zeit in Brüssel wurde er zu einem überzeugten Europäer und engagiert sich seitdem für eine neue EU jenseits nationaler Grenzen. Außer Romane veröffentlichte er ebenfalls Essays, in denen er sich kritisch mit der EU und seinem Heimatland auseinandersetzt.zur hr2.de Audio-Einzelseite
1965 war die "Die Ermittlung" von Peter Weiss das am meisten gespielte Theaterstück auf deutschen Bühnen. Weiss hatte die Aussagen aus dem ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess mit Zeitungsartikeln und persönlichen Aufzeichnungen collagiert. Rolf Peter Kahl hat das Theaterstück nun in einen Kinofilm übertragen. Und er geht radikal vor: Es gibt keine Spielszenen, keine der so beliebten Experteninterviews, noch nicht einmal eine Studiodekoration. Der Film wirkt allein durch das gesprochene Wort, und das wird von 60 der besten deutschen Schauspieler vorgetragen. Und dann ist da noch die Länge: Der Film dauert in seiner ungekürzten Fassung vier Stunden, aber keine Minute davon ist überflüssig.zur hr2.de Audio-Einzelseite
Daniella Baumeister findet, dass jede einzelne Minute den vierstündigen Film "Die Ermittlung" von Rolf Peter Kahl trägt.||
Heute ist er fast vergessen, doch Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte der Bildhauer und Architekt Bernhard Hoetger zur Avantgarde der modernen Kunst. 1909 berief ihn Großherzog Ernst Ludwig an die Mathildenhöhe Darmstadt. Hoetger gestaltete die Außenanlagen der Künstlerkolonie und viele seiner Werke sind noch heute dort zu sehen, etwa im Platanenhain.
Später prägte er gemeinsam mit Heinrich Vogeler das Bild des Künstlerdorfs Worpswede. Die Filmemacherin Gabriele Rose hat dem Künstler, der vor 150 Jahren geboren wurde, einen Film gewidmet. Morgen kommt er in die Kinos, unter dem Titel. "Bernhard Hoetger – zwischen zwei Welten". Denn Hoetger war zunächst Vertreter einer weltoffenen Kunst, dann hing er einer völkischen Ideologie an, obwohl seine Werke während des Nationalsozialismus als "entartet" eingestuft waren. In hr2-kultur sprechen wir mit Gabriele Rose über Bernhard Hoetger und ihren Film, der mit Spielszenen und Experteninterviews arbeitet.zur hr2.de Audio-Einzelseite
Kaum eine Kunst ist so allgegenwärtig - und so leicht zu übersehen - wie die Schriftgestaltung. Immerhin gibt es in Offenbach ein eigenes Museum, das sich diesem Thema widmet. In der Ausstellung "Same Bold Stories?" des Klingspor-Museums geht es um den Beitrag den Frauen und Menschen, die sich als nicht-binär definieren, zur Schriftgestaltung geleistet haben. "Bold" steht hier für den Schriftschnitt "fett", kann aber auch als "mutig" oder "frech" gelesen werden. Die Schriftgestalterinnen schufen Schriften, die zum Beispiel Texte am Computer gut lesbar machen. Und manchmal gelingen ihnen Kunstwerke, die sogar zu Symbolen des Widerstands etwa im Iran aufstiegen.zur hr2.de Audio-Einzelseite
Mario Scalla ließ sich von der Ausstellung "Same Bold Stories?" im Klingspor-Museum Offenbach überzeugen, dass auch Schriften gegendert werden können.||
Ein Brief von Goethe, mit dem er bei einem Hanauer Strumpfwirker Seidenstrümpfe bestellt, ein antikes römisches Nachziehspielzeug oder Deutschlands älteste Quittung: dies alles und viel mehr veröffentlicht Martin Hoppe seit fast vier Jahren immer montags mit Text und Bild im Internet. "Objekt der Woche" heißt diese schöne Vorstellung von Hanauer Preziosen, die der Hanauer Fachbereichsleiter für Kultur auswählt und allen zugänglich macht. Martin Hoppe ist in hr2-kultur zu Gast. Er erzählt, wie er auf diese Idee kam, wie er die Objekte auswählt und er klärt auf, worum es sich bei der sogenannten "Hanauer Maus" handelt.zur hr2.de Audio-Einzelseite
Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit, gibt es kaum einen schöneren Ort, als einen lauen Sommerabend bei einer "Kammeroper" im Palmengarten Frankfurt zu verbringen. Diesmal bewies die Kammeroper Mut und setzte eine neue Oper auf den Spielplan: "Sanatorio Express" des finnischen Komponisten Iiro Rantala. Ein Scharlatan hat ein Sanatorium eröffnet, wo er eine reiche Klientel mit allerlei Wehwehchen um ihr Geld erleichtert. Und weil Rantala fand, dass es Zeit wird, auch mal ein schwules Paar auf die Opernbühne zu stellen, hat er auch das untergebracht. Rantala hat sich einen Namen als Jazzpianist gemacht, doch die Musik hier ist ein gefälliger Stilmix.zur hr2.de Audio-Einzelseite
Martin Grunenberg ist des Lobes voll über die neue Oper von Iiro Rantala "Sanatorio Express"||
Kerstin Kohlenberg war sieben Jahre lang (bis Ende 2021) USA-Korrespondentin der ZEIT. Sie berichtete über den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 und veröffentlichte darüber einen vielgelobten Podcast. Jetzt ist ihr Buch "Das amerikanische Versprechen" erschienen. Darin porträtiert sie drei Trump-Wähler und versucht zu verstehen, warum die Demokratie in den USA vor dem Abgrund steht. Sie beschreibt intensiv das Leben und die Hintergründe eines Krankenpflegers, der bei der Kapitol-Erstürmung dabei war, einen Black-Live-Matters-Aktivisten, der den Demokraten nicht mehr traut, und eine Latina, die Trumps Einwanderungspolitik nicht abschreckt. Vor den Präsidentschaftswahlen im November will Kerstin Kohlenbergs Buch erklären, warum die bürgerliche Mitte in den USA erodiert. Die ehemalige USA-Korrespondentin der ZEIT ist zu Gast in hr2-kultur und gibt Einblicke in ein zerstrittenes Land.
zur hr2.de Audio-Einzelseite