Peter Eötvös

Max Reger: Mozart-Variationen | Peter Eötvös: Multiversum – Konzert für Orgel, Hammond-Orgel und Orchester

Schon einmal etwas von »alternativen Realitäten« gehört? Klingt nach Donald Trump, ist aber viel älter und geistreicher.

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Programm

IVETA APKALNA | Orgel
LÁSZLÓ FASSANG | Hammond-Orgel
PETER EÖTVÖS | Dirigent

Max Reger | Mozart-Variationen op. 132
Peter Eötvös | Multiversum – Konzert für Orgel, Hammond-Orgel und Orchester

Zwischen beiden Werken: Präsentation der Gruppenkomposition »Multiversum« der Klasse 9 der Bettinaschule Frankfurt am Main (Spielzeitschule des hr-Sinfonieorchesters 2017/18)

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Die aus der Quantenmechanik stammende Idee, dass unser Universum nur eines aus einer unbeschränkten Anzahl möglicher Parallelwelten ist, wird schon lange diskutiert und in Science-Fiction-Filmen von »Star Trek« bis »Men in Black« immer wieder neu visualisiert. Und sie hat den Komponisten Peter Eötvös inspiriert zu einem Konzert für zwei Orgeln und Orchester, betitelt mit »Multiversum«. Die Orgel für sich ist ja schon eine komplette, eigene Klanggalaxie, sie wird hier verdoppelt und mit der Parallelwelt Orchester gekoppelt. Das verspricht spektakulär wie ein SciFi-Blockbuster zu werden, aufregend neu und visionär. Zumindest in unserem Universum. Kann sein, in einer Parallelwelt ist diese Musik bereits ein Klassiker.

Im Rahmen des Projekts »Spielzeitschule des hr-Sinfonieorchesters« stellen Schülerinnen und Schüler der Bettinaschule Frankfurt am Main Peter Eötvös im Konzert vor der Aufführung seiner Komposition »Multiversum« eine eigene Gruppenkomposition zum gleichen Thema vor.

Max Reger (1873–1916)
Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132 (1914)

DER KOMPONIST

Max Reger, geboren 1873 in Brand (Oberpfalz/Bayern) und 1916 in Leipzig gestorben, war ein deutscher Komponist, Organist, Pianist, Dirigent und Hochschuldozent. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass er während seiner nur gut 25 Jahre währenden Karriere kein Werk in den publikumswirksamsten Gattungen seiner Zeit – Oper, Oratorium, Sinfonie – vorlegte, stand er nie besonders im Fokus der musikalischen Öffentlichkeit. Gleichwohl galt er seinem letzten Lebensjahrzehnt als der neben Richard Strauss bedeutendste lebende Komponist Deutschlands. Von zahlreichen Interpreten gerade in jüngerer Zeit wieder hoch geschätzt, sind vor allem Regers Solo- und Kammermusik, Chorwerke und Orgelstücke ein feste Bestandteile des internationalen Konzertrepertoires. Vom relativ spät einsetzenden orchestralen Schaffen des äußerst produktiven Komponisten sind vor allem die großen Variationswerke über Themen von Bach, Mozart, Beethoven und Hiller hervorzuheben. Reger schöpfte stark aus der musikalischen Tradition, schuf daraus jedoch jenseits epigonaler Nachahmung einen unverwechselbaren Personalstil.

Der Sohn eines Lehrers wurde früh von seinen Eltern, anschließend vom örtlichen Organisten Adalbert Lindner musikalisch gefördert. 1890 nahm Reger sein Studium (Musiktheorie, Komposition und Klavier) beim bedeutenden Musikwissenschaftler Hugo Riemann in Sondershausen und bald darauf in Wiesbaden auf. Nach seinem Militärdienst 1896–97 befand er sich erstmals in einer tiefen seelischen Krise; sein exzessiver Lebensstil samt Alkoholproblemen machte sich ab da gesundheitlich immer wieder negativ bemerkbar und trug wohl auch entscheidend zu Regers frühem Tod im Alter von nur 43 Jahren bei. Ein dreijähriger Aufenthalt bei seiner Familie 1898–1901 stabilisierte Reger wieder soweit, dass ihm anschließend in München, ab 1907 dann als Kompositionsprofessor am traditionsreichen Leipziger Konservatorium und zusätzlich von 1911 bis zu einem erneuten körperlich-psychischen Zusammenbruch 1914 als Dirigent der berühmten Meininger Hofkapelle allmählich der Durchbruch gelingen konnte.

DAS WERK

»Ich bin jetzt ›selberaner‹ geworden«, verkündete der 35-jährige Max Reger Ende 1908 zufrieden in einem Brief an seinen Freund, den Verleger Henri Hinrichsen. Kein Brahmsianer also, kein Wagnerianer – ein »Selberaner«, die künstlerischen Errungenschaften seiner großen Vorgänger zwar keineswegs verleugnend, aber doch in ganz eigenständigem Geiste schöpferisch tätig: »Es ist mir geglückt, alle Schlacken u. Beeinflußungen abzustreifen u. kann wohl mit gutem Gewissen sagen, daß ich seit 2 Jahren mit voller künstlerischer Klarheit arbeite, dabei aber auch die so nötige innere Ruhe des Schaffens gefunden habe.«

Max Reger hat aber nicht nur gewissermaßen »zu sich gefunden«; zugleich lässt sich in seinem späteren Œuvre ein mit ziemlicher Konsequenz betriebener Prozess beobachten – weg von einem in seinen äußeren Dimensionen ausladenden, mit polyphon-kontrapunktischen Künsten überfrachteten, spieltechnisch überaus anspruchsvollen, den schier unerschöpflichen Ideenreichtum Regers nur sehr mühsam bändigenden Stil hin zu einer deutlich größeren Prägnanz, Klarheit und Fasslichkeit der musikalischen Sprache.

Im Zusammenhang mit der Evolution seiner ästhetisch-künstlerischen Vorstellungen verwundert es nicht, dass Reger einen Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart zu seinem Vorbild ausruft: »Mir ist’s absolut klar, was unserer heutigen Musik mangelt: ein Mozart. Ich bete jeden Tag: Gott der Allmächtige möchte uns einen Mozart senden; der thut uns so bitter noth!«. Er schrieb diese Zeilen bereits 1904 – zehn Jahre vor der Entstehung der Mozart-Variatonen op. 132 als dem Höhepunkt von Regers Auseinandersetzung mit dem für seine transparente, unmittelbar »verständliche« Musik gerühmten Klassiker.   

Und es war genau dieses Jahrzehnt, in dem der bis dahin vorwiegend mit Orgel- und Kammermusik in Erscheinung getretene Max Reger eine recht späte Karriere als Komponist von Orchesterwerken startete. Erfahrungen von entscheidender Relevanz im Umgang mit dem Orchesterapparat sammelte er vor allem ab Ende 1911 als Hofkapellmeister im thüringischen Meiningen, wo er erstmals intensiver mit einem Klangkörper arbeiten konnte – und das gleich mit einem Orchester, das zuvor von namhaften Vorgängern wie Hans von Bülow, Richard Strauss und Fritz Steinbach zu einem Ensemble von europäischem Rang geformt worden war. Die relativ klein besetzte Meininger Hofkapelle war zu jener Zeit gerade für ihren schlanken Klang und ihre flexible Musizierweise berühmt, was Regers neuen Idealvorstellungen wiederum genau entgegenkam.

Nach einer der vielen kräftezehrenden Orchestertourneen erlitt Max Reger Anfang 1914 einen schweren gesundheitlichen Zusammenbruch, der auch zum Rücktritt von seinem Posten führte. Bereits kurze Zeit später, noch während des ärztlich verordneten Kuraufenthaltes in Meran, begann er die Arbeit an den Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart für Orchester. Im Juni 1914 voller Schaffensfreude nach Meiningen zurückgekehrt, beendete er die über 30 Minuten lange Komposition binnen weniger Wochen.

Es spricht für das gesunde künstlerische Selbstwertgefühl Regers, dass er mit dem wohlbekannten, anmutigen Romanzen-Thema aus dem Kopfsatz der A-Dur-Klaviersonate KV 331 ausgerechnet eine Melodie als Ausgangspunkt für seine Folge von acht Variationen samt großangelegter Schlussfuge wählte, die Mozart selbst in seinem Stück als tema con variazioni verarbeitet hatte.

Die klare Struktur des Variationsthemas bleibt dabei in den meisten von Regers Veränderungen problemlos nachvollziehbar. Zusammen mit der lichten Instrumentation für »wirklich kleines Orchester« ohne Posaunen, Tuba und Schlagzeug deutet dieser Befund auf Regers »Bemühen um mozartische Einfachheit; chromatische und kontrapunktische Ergänzungen dagegen zeigen eine ebenso selbstbewusste wie sentimentalische Distanz zum Vorbild«, so Susanne Popp, Leiterin des Max-Reger-Instituts. »In der 5. und 8. Variation löst sich Reger vollständig vom Thema und kehrt zu seiner Technik zurück, dieses als Materialfundus zu nutzen – im ersten Fall [Variation Nr. 5] zu einer Art Scherzo, in der Schlussvariation [Nr. 8] zu einem langsamen Satz symphonischer Dimension, der als Ausdrucksschwerpunkt des Werkes wehmütige Rückschau hält auf die Meininger Zeit, die ihr verdankten Werke und eine ganze Epoche, die ihrem Ende entgegenging.« Acht Tage, nachdem Reger die Arbeit an seinen Mozart-Variationen abschloss, begann der Erste Weltkrieg.

Adam Gellen

Peter Eötvös (*1944)
Multiversum – Konzert für Orgel, Hammond-Orgel und Orchester (2017)

DER KOMPONIST

Peter Eötvös, geboren 1944 im siebenbürgischen Székelyudvarhely (damals Ungarn, heute Odorheiu Secuiesc/Rumänien), gehört zu den bekanntesten und profiliertesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik. Er reüssierte zunächst als Dirigent vornehmlich Neuer Musik, längst ist er aber auch als Komponist und als Dozent weltweit hoch geschätzt. Große Erfolge feiert er insbesondere mit seinen Opern und seinen Orchesterwerken, denen oft ebenfalls szenisch-dramatische Ideen zugrundeliegen.

Nach seinem Kompositions- und Klavierstudium an der Budapester Musikakademie 1958–1965 arbeitete er in Ungarn zunächst als Theater- und Filmkomponist, bevor er 1966 nach Köln übersiedelte, um an der dortigen Musikhochschule Orchesterleitung zu studieren. Peter Eötvös arbeitete ab 1971 sieben Jahre lang im Studio für elektronische Musik des WDR Köln und wirkte 1968–1976 im Ensemble Stockhausen mit. Auf Einladung von Pierre Boulez leitete er 1978 das Konzert zur Eröffnung des Pariser IRCAM, im folgenden Jahr wurde er zum Musikalischen Direktor des Ensemble intercontemporain berufen (bis 1991), mit dem er über 200 Werke zur Uraufführung brachte. Peter Eötvös leitete bereits fast alle führenden Orchester der Welt, darunter die Wiener, Berliner und Münchner Philharmoniker, das Concertgebouw-Orchester Amsterdam oder das Cleveland Orchestra. Er dirigierte zudem u.a. an der Mailänder Scala, an Covent Garden London und am Théâtre du Châtelet in Paris. Ab den 1990er Jahren entfaltete Peter Eötvös auch eine intensive pädagogische Tätigkeit: 1991 gründete er das International Eötvös Institute in Budapest zur Förderung junger Dirigenten und Komponisten, zudem wirkte er als Professor an den Musikhochschulen Karlsruhe (1992–1998 bzw. 2002–2008) und Köln (1998–2001). Peter Eötvös ist Mitglied mehrerer Kunstakademien und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Frankfurter Musikpreis 2007. Im Rahmen des Projekts »Eötvös hoch 3« begann er in der vergangenen Saison eine dreijährige intensive Zusammenarbeit mit dem hr-Sinfonieorchester.

DAS WERK

»Der Weltraum – unendliche Weiten« – so heißt es im Vorspann der Fernsehserie »Raumschiff Enterprise«. Auf der abenteuerlichen Suche nach neuen Erkenntnissen entdeckt die Crew um Captain Kirk und Wissenschaftsoffizier Spock im grenzenlosen Universum allerlei skurril-fantastische Lebensformen und erstaunlichste Natur-Phänomene. Zu sehen in den US-Flimmerkisten ab September 1966; in den bundesdeutschen erst seit Mai 1972. Zu diesen Zeitpunkten lag die erste wirkliche Weltraumreise durch einen Menschen schon einige Jahre zurück. Bereits am 12. April 1961 hatte der 27-jährige Kosmonaut Juri Alexejewitsch Gagarin in dem Raumschiff »Wostok 1« als erster Mensch einen Raumflug absolviert. Ein neues Kapitel in der Geschichte der Technik und – das ist bisher nicht ganz so bekannt – ein neues Kapitel in der Geschichte der Musik…

Und letzteres begann sogar noch etwas früher. Der bevorstehende Weltraumflug Gagarins, von dem die Medien intensiv berichteten, inspirierte den damals 17-jährigen Peter Eötvös in Budapest zu seiner ersten Komposition. Binnen dreier Tage, zwischen dem 3. und dem 5. März 1961 schrieb er das Klavierstück Kosmos, das an manchen Stellen nicht nur Eötvös’ musikalische Muttersprache, die Idiomatik Béla Bartóks atmet, er zitiert gar notengetreu kurz aus dessen Klavierstück Klänge der Nacht (1926). Seit Gagarins Flug, so Eötvös, »überrascht uns die technische Entwicklung ständig mit neuen kosmischen Wunderbildern, und Forschungen wie Wittens Theorie der elf Dimensionen oder die Stringtheorie verblüffen mit Spekulationen und Erkenntnissen über die konkrete Beschaffenheit des Weltraums und beflügeln meine kompositorische Fantasie«.

1993 komponierte er, der nun auch international gefragte Dirigent, das Orchesterstück Psychokosmos, das ebenfalls von astronomischer Faszination und Fantasie grundiert ist, aber nun nicht den äußeren (Welt-)Raum mit musikalischen Mitteln aufschlüsselt, sondern das Innere des Menschen, die Seele und ihre Dramen. Und 1999 erweiterte er sein Opus 1, das Klavier-Solo Kosmos, um ein zusätzliches Klavier. Es spielt denselben Text wie das ersten Piano, nur leicht in der Zeit verschoben, wodurch eine schwebende Plastizität des Klangs entsteht, ein eigentümlicher Klangraum. 2006 widmete er sein Violinkonzert Seven den sieben 2003 gestorbenen »Columbia«-Astronauten, deren Raumfähre kurz vor der Landung über Texas in sechzig Kilometer Höhe plötzlich zerbrach.

Mit Multiversum setzt Peter Eötvös, der bereits die Uraufführung des Werkes vor wenigen Wochen in der Elbphilharmonie Hamburg durch das Concertgebouw-Orchester Amsterdam selbst dirigiert hat, sein – eben auch musikalisches – Interesse für das Weltall fort. Wiederholt hat Eötvös in Gesprächen erwähnt, dass gerade die Theorien des US-amerikanischen Mathematikers und Physikers Edward Witten, dessen Arbeiten über Gravitation und mehrdimensionale Zeit sowie über die Verbindung von Quantenmechanik und Relativitätstheorie einen immensen wissenschaftlichen Erkenntnissprung versprechen, ihn sehr beeindrucken. Und so manche Raum-Klang-Konstellation wie auch die zuweilen einander überlappenden Zeitverlaufskurven des dreisätzigen Werkes – Expansion, Multiversum sowie Time and Space – verdanken sich der Reflexion über Wittens Positionen, natürlich künstlerisch transformiert in musikalische Tatsachen.

Das der Erinnerung an den am 5. Januar 2016 verstorbenen Mentor Pierre Boulez – er machte den jüngeren, damals 34-jährigen Kollegen 1978 zum künstlerischen Leiter des Pariser Ensemble intercontemporain – gewidmete Werk schafft mit den drei verteilten Klangquellen (Konzertorgel, Hammond-Orgel, Orchester) um das Publikum rundherum ein ganz eigenes akustisches Universum mit Dehnungen und Stauchungen, Räumen in Räumen und Zeiten neben Zeiten. Musik samt all ihrer Möglichkeiten, gerade auch denen, die die Komponisten seit einigen Jahrzehnten für sich und uns erschlossen haben, ist wohl die Kunst, die das Wissen und die Vermutungen über das All, die relativen Zeiten und Räume vielleicht am sinnfälligsten erahnbar und auf Erden gar sinnlich erlebbar machen kann.

Stefan Fricke

Die Interpreten:

Iveta Apkalna

Die lettische Organistin Iveta Apkalna hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Glanz ihres Instrumentes auch jenseits von Kirchenmauern, in den großen Konzertsälen erstrahlen zu lassen. Als Titularorganistin der neuen Klais-Orgel in der Hamburger Elbphilharmonie eröffnete die begeisterte Interpretin zeitgenössischer Musik im Januar 2017 gemeinsam mit Thomas Hengelbrock und dem NDR Elbphilharmonie Orchester mit der Weltpremiere eines Werkes von Wolfgang Rihm das neue Konzerthaus.

Iveta Apkalna studierte Klavier und Orgel zunächst in Riga, um ihr Studium anschließend an der London Guildhall School of Music and Drama sowie an der Musikhochschule Stuttgart fortzusetzen. Seit ihrem Konzert mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Claudio Abbado tritt sie mit den weltweit führenden Orchestern auf, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks oder dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, unter der Leitung so bedeutender Dirigenten wie Mariss Jansons, Marek Janowski, Kent Nagano, Antonio Pappano und Andris Nelsons. Sie ist regelmäßiger Gast bei namhaften Musikfestivals wie dem Lucerne Festival, dem Kammermusikfest Lockenhaus, dem Musikfest Bremen, den Händel-Festspielen Halle, den Schwetzinger Festspielen oder dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Jüngst gab Iveta Apkalna in der Walt Disney Hall in Los Angeles ein Orgelrezital sowie ihr Debüt mit dem Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel. Sie trat daneben auch bereits in Peking und Shanghai auf.

Iveta Apkalna erhielt große internationale Anerkennung durch Auszeichnungen bei zahlreichen internationalen Wettbewerben. Im Jahr 2003 erhielt sie den Latvian Great Music Award für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Musik. Vom lettischen Kulturministerium erhielt sie außerdem den »Excellence Award in Culture 2015« und wurde zur Kulturbotschafterin Lettlands ernannt. Als erste Organistin überhaupt wurde sie 2005 mit dem »ECHO Klassik« als »Instrumentalistin des Jahres« ausgezeichnet.

László Fassang

zählt als Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe zu den vielseitigsten Orgelvirtuosen seiner Generation. Im Fokus seiner künstlerischen Arbeit steht die Vermittlung der klassischen Orgelliteratur. Mit einem besonderen Talent für das Improvisieren ausgestattet, erstreckt sich das Interesse László Fassangs aber auch auf die verschiedensten Tasteninstrumente wie Cembalo, Hammerklavier, Klavier oder Hammond-Orgel. Er tritt regelmäßig im Rahmen von Kammermusik-Konzerten ebenso wie mit Weltmusik- oder Jazz-Formationen auf. Besonders am Herzen liegt ihm der Erhalt von denkmalgeschützten und historischen Orgeln.

Sein Diplom mit Auszeichnung erwarb er an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest sowie am Pariser Conservatoire. Seine Ausbildung unterbrechend folgte er im Jahre 2000 einer Einladung als Residenzkünstler der Sapporo Concert Hall in Japan. Zu seinen wichtigsten Wettbewerbserfolgen zählen die Goldmedaille für Improvisation in Calgary (2002) sowie der »Grand Prix d’Interprétation« und der Publikumspreis in Chartres (2004).

Von 2004 bis 2008 unterrichtete László Fassang Improvisation an der Musikhochschule von San Sebastián, anschließend wurde er zum Orgelprofessor an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest berufen. Seit 2014 ist er zudem Dozent für Improvisation am Pariser Conservatoire. Er spielt Konzerte in Europa, Nordamerika und Asien, ist künstlerischer Leiter der Orgelkonzert-Reihe im Palast der Künste in Budapest und Juror bei internationalen Orgelwettbewerben.

Sein durch zahlreiche CD-Einspielungen dokumentiertes Wirken wurde in Ungarn seit 2006 mit mehreren staatlichen Auszeichnungen wie dem Liszt-Preis und dem Prima-Preis gewürdigt. Im Oktober wirkte László Fassang als Solist bei der Uraufführung von Peter Eötvös’ Multiversum in der Elbphilharmonie Hamburg mit dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam unter der Leitung des Komponisten mit; eine anschließende Tournee mit dem neuen Werk führte ihn u.a. in die Kölner Philharmonie, ins Amsterdamer Concertgebouw, in die Pariser Philharmonie sowie nach Budapest, Brüssel und Genf.