CD-Cover Bruckner 7

Nach erfolgreichem Start in Japan ist mit dieser Edition in Europa die erste CD der Bruckner-Gesamteinspielung des hr-Sinfonieorchesters mit Paavo Järvi erschienen: Bruckners 7. Sinfonie.

Weitere Informationen

Anton Bruckner: 7. Sinfonie

hr-Sinfonieorchester
Paavo Järvi

SACD
Sony BMG RCA
88697389972

Gesamtdauer: 67:27

Auszeichnungen:

  • Supersonic Award – pizzicato, 12/2008
  • Grammophone Editors Choice – September 2009
  • CD des Monats – Audio 3/09
Ende der weiteren Informationen

Die Produktion führt die große Bruckner-Tradition des hr-Sinfonieorchesters fort, die in den 1980er Jahren bereits unter Eliahu Inbal mit preisgekrönten Einspielungen internationale Maßstäbe setzte. Die neue CD-Einspielung der eigentlichen »Wagner-Sinfonie« Bruckners, die teilweise unter dem Eindruck des Todes von Richard Wagner komponiert wurde und in Klangsprache und Harmonik starke Affinitäten zur Musik des tief verehrten Meisters aufweist, zeigt Paavo Järvi dabei als ebenso spannenden wie ausgereiften Bruckner-Interpreten.

Die CD, die als Super-Audio-Produktion (SACD) neben der normalen, auf jedem CD-Player abspielbaren Stereo- Fassung auch eine fünf-kanalige Surround-Sound-Fassung enthält, ist ab sofort im Fachhandel erhältlich.

Pressestimmen

Paavo Järvi hat, für RCA-Label, mit seinem hr-Sinfonieorchester einen Bruckner-Zyklus begonnen. Er startete dabei mit der populären siebten Sinfonie. Auch hier ein Vergleich: Das Orchester hat die Siebte 1985 unter Eliahu Inbal schon einmal aufgenommen, man schrieb die Zeit der Großsinfonik beim Frankfurter Orchester, an die Järvi hier nun wieder anknüpft. Bruckner, sagt Järvi, »spricht meine ›buddhistische Seite‹ an, obwohl ich gar kein Buddhist bin«. Und sie spricht ebenso den Detailarbeiter an: Selten hört man bei Bruckner so viele schöne Nebenmotive und Durchgänge, so feine Holzbläser. Järvis Bruckner ist ruhiger als Inbals und auch reicher. Ein Festmahl für die Ohren.

Stefan Schickhaus, Wiesbadener Kurier, 18.12.2008


»Paavo Järvis Bruckner ist nicht verklärt oder heilig, sondern erfrischend menschlich. Statt nur auf imposantes Volumen und große Flächen zu setzen, arbeitet Järvi die inneren Strukturen der Musik heraus. Brüche, aber auch genussvolle oder gar verspielte Momente klingen auf, er kitzelt Nebenstimmen hervor, ohne dabei in Kleinteiligkeit zu verfallen. Die lichten Elemente in diesem Werk bringt er ebenso zum Ausdruck wie seine berührende Gesanglichkeit.

Die großen Bögen verliert Järvi dabei nicht aus den Augen. In dem berühmten, fast 23-minütigen Adagio gelingt es ihm, die Spannung bis zum Kulminationspunkt kurz vor Schluss anzustauen. Und auch in den ausgedehnten Ecksätzen bricht seine Dramaturgie zu keinem Moment in sich zusammen… Paavo Järvis Interpretations-Ansatz ist sehr überzeugend. Es wird spannend, die Fortsetzung dieses Zyklusses zu beobachten.«

Friederike Westerhaus, NDR, 19.11.2008


»Der Dirigent … packt die Musik ganz einfach beim Schopf und lässt sie zu Klang werden. Und das tut er mit einer ungeheuren Energie und Überzeugungskraft. Bereits ab dem ersten Takt ist man von Järvis kompromissloser Hingabe fasziniert und gefangen. Prächtiger Klang und schlanke Linien, virtuose Orchesterarbeit und präzises Timing, perfekte Balance und melodiöse Großzügigkeit, das sind die Merkmale, die Järvis Bruckner auszeichnen. Und dass diese Siebte nicht nur gut oder gelungen, sondern atemberaubend und mitreißend ist, daran hat das Radio-Symphonie-Orchester Frankfurt einen wesentlichen Anteil. Wie schon bei der Gesamtaufnahme der Mahler-Symphonien unter Inbal zeigt dieser Klangkörper, dass, wenn er wirklich gefordert ist, zu sensationellen Leistungen fähig ist, und bedeutenderen Orchestern in Sachen Klang und Präzision in nichts nachsteht.«

Pizzicato, 12/2008


»Zeitgleich zu seinem CD-Zyklus sämtlicher Beethoven-Sinfonien hat Paavo Järvi nun die Gesamteinspielung der Sinfonien Anton Bruckners in Angriff genommen – und die ›Siebte‹ macht den Anfang.

In der Fülle der Bruckner-Aufnahmen hat das ausführende hr-Sinfonieorchester dabei vor allem einen starken Konkurrenten, an dem es sich messen lassen muss: sich selbst. In den 1980er Jahren hatte das damals noch als RSO Frankfurt firmierende Orchester unter seinem Chefdirigenten Eliahu Inbal sämtliche Sinfonien bei Teldec eingespielt. Nicht wenige sehen diesen Zyklus noch heute in (fast) vergleichbarer Referenz-Höhe mit Einspielungen von Wand oder Giulini. Hohe Erwartungshaltungen also für das Frankfurter Orchester, aber wieso sollte es daran scheitern? Unter Järvi, dem neuen Chef, hat es seinen Ruf als bedeutendes Bruckner-Orchester weiter ausbauen können. Das liegt nicht nur an der damals schon phänomenalen Blechbläsergruppe, die hier ein leuchtendes Vorbild an Homogenität abgibt. Der gesamte Orchesterklang ist aufs Wesentliche konzentriert, im besten Sinne routiniert und frei von allem, was überflüssig ist (sieht man einmal von dem Einsatz von Becken, Pauke und Triangel im zweiten Satz ab – aber das ist Diskussionssache).

Auf Mittelwegen, die jenseits von orchestralem Pomp oder intellektuell motivierter Dürre verlaufen, bringt die Aufnahme Bruckners Musik in all ihrer Kraft und Natürlichkeit zum Leuchten. Eher ein Spaziergang, auf dessen Verlaufsstrecke links und rechts die Schönheiten der Bruckner'schen Melodik aufblühen, als ein Gewaltmarsch auf der Suche nach interpretatorischer Geschlossenheit. Die Qualität dieser (Live-)Aufnahme ist erstaunlich.«

Stephan Schwarz, Fono Forum, 03/2009


»This is vivid, warm and full of drama. The lyrical opening movement sings with varied weights and colours, the Adagio is sustained but with light and shade, the Scherzo has huge force but breathes and moves, while the finale attains a terrific, transparent power. It’s not an especially quick reading, but feels airy and is superbly played.«

Stephen Pritchard, The Guardian, 25.01.2009


»The brass section combines meat and velvet, and the sympathy for Bruckner is palpable. Järvi shades dynamics very sensitively and firmly grips the epic structure. Elsewhere, the fall-out from the adagio’s climax is wonderfully moving.«

Geoff Brown, The Times, 27.06.2009