CD-Cover Craquelé

Mit »Craquelé« und »Grain« sind auf dieser Wergo-CD zwei Orchesterwerke von Franz Martin Olbrisch erschienen, die das hr-Sinfonieorchester unter Leitung von Sian Edwards und Roland Kluttig in den vergangen Jahren vorgestellt und produziert hat.

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Franz Martin Olbrisch: Craquelé

Craquelé / Grain / Flöte, Sounds & Live-Electronics / Coupures de temps…

hr-Sinfonieorchester
Sian Edwards
Roland Kluttig
u.a.

CD
Wergo 6799 2

Gesamtdauer: 73:01

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Franz Martin Olbrisch, 1952 in Mülheim/Ruhr geboren studierte 1979 bis 1985 Komposition und Musiktheorie bei Frank Michael Beyer an der Hochschule der Künste in Berlin. Bis 1989 komponierte Olbrisch überwiegend Instrumentalwerke bevor er ab 1989 zunehmend auch multimediale und interdisziplinäre Ansätze in sein Schaffen aufnahm. Seit 2008 leitet er als Professor für Komposition das Studio für Elektronische Musik der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Die Musik Franz Martin Olbrischs will nichts bedeuten. Sie will das sein, was sie naturgemäß ist: ein akustisches Ereignis, das beim Hören zum Kunstwerk werden kann. Den Fokus legt er dabei auf einen Aspekt, dessen kompositorisches Potenzial er bis ins Unermessliche ausreizt: die Vielfältigkeit von Klang.

Den Interpreten verlangt er häufig komplexe oder ungewöhnliche Spieltechniken ab, die ein nicht klar vorhersehbares Klangergebnis mit sich bringen. Die Rolle des Hörers ist ebenso relevant, da dieser die oft mannigfaltigen musikalischen Vorgänge unmöglich alle zeitgleich verfolgen kann. Er muss seinen Fokus auf bestimmte einzelne Komponenten lenken und kann so das Werk auf seine eigene Weise registrieren, verarbeiten und als Kunstwerk verstehen. Diese Unmöglichkeit, jedes Detail der Interpretation und der Rezeption steuern zu können, betrachtet Olbrisch nicht als Defizit, sondern als notwendige künstlerische Ausprägung – ein Ansatz, den der Komponist in seinem Orchesterwerk »Craquelé« (2010) weiter ausgebaut hat, das das hr-Sinfonieorchester in Auftrag gegeben hat.

Für sein Orchesterstück »Grain« (2005) nutzt Olbrisch computergestützte Verfahren, um die Geräuschfolge vom Einwurf einer Münze in einen Getränkeautomaten bis zur Ausgabe einer Dose auf ihre signifikanten Eigenschaften zu analysieren. Das aus den Ergebnissen gewonnene Material wird auf Orchesterstimmen übertragen.

Die CD enthält außerdem »Flöte, Sounds & Live-Electronics« (1995/2011) und »Coupures de temps…« (2009/10) für Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello, Schlagzeug und Live-Elektronik.