Plakat Carnegie Hall

Wenige Monate nach seinem 50-jährigen Jubiläum gastiert das hr-Sinfonieorchester erstmals in den USA. Am 25. Januar 1980 brechen die Musikerinnen und Musiker auf in Richtung New York. Drei Tonnen Orchesterinstrumente fliegen ihnen voraus. Die elf Konzerte der zweiwöchigen Tournee, die u.a. zweimal in die berühmte New Yorker Carnegie Hall führt, stehen unter der Leitung von Chefdirigent Eliahu Inbal.

Eliahu Inbal

In den USA präsentiert das hr-Sinfonieorchester Mahlers 9. Sinfonie, Haydns Sinfonie Nr. 85, Dvořáks 8. Sinfonie und Hans Werner Henzes »Trois Pas de Tritons«. Mit der Amerikanerin Ruth Laredo als Solistin steht an sechs Abenden zudem Beethovens 2. Klavierkonzert auf dem Programm. Die erfolgreiche Konzertreise führt die Frankfurter Musikerinnen und Musiker von New York nach Boston, in die Hauptstadt Washington sowie in kleinere Universitätsstädte des amerikanischen Ostens.

Der Beginn der Tournee war von einigen Widrigkeiten begleitet: Am New Yorker Frachtflughafen streiken die Arbeiter, acht von neun Kontrabässen werden durch die ständigen Temperatur-Schwankungen (-20° C beim Transport) beschädigt und weil ein kurzfristig eingesprungener Aushilfsmusiker keine Arbeitserlaubnis für die USA hatte, wird er verhört und im nächsten Flugzeug zurück nach Deutschland geschickt. Erst durch die Bemühungen des Auswärtigen Amtes in Bonn kann der Mann rehabilitiert werden und dem Orchester nachreisen.