Kurt Schröderbei einer Orchesterprobe

Im Juni 1952 bricht das hr-Sinfonieorchester zu einer bemerkenswerten Konzertreise auf – zu seinem ersten ausländischen Gastspiel nach dem Zweiten Weltkrieg und damit zu einem weiteren Schritt aus seiner fast zwanzig Jahre währenden künstlerischen Isolation. In Salzburg warten zwei namhafte Auszeichnungen auf die Frankfurter.

Chefdirigent Kurt Schröder

»Das Festkonzert, das der Hessische Rundfunk mit seinem Sinfonieorchester und Chor zur Eröffnung des 26. Internationalen Musikfestes der ›Internationalen Gesellschaft für Neue Musik‹ am 20. Juni in Salzburg veranstaltete, wurde für alle Beteiligten zu einem bedeutenden Erfolg« , so heißt es in der Pressemeldung des Hessischen Rundfunks zu dem Ereignis. »Das Orchester und der Chor, die mit einem Sonderzug aus Frankfurt a. M. gekommen waren, wurden bei ihrem Eintreffen am Bahnhof von Vertretern der österreichischen Regierung, der Stadt Salzburg und der I. G. N. M. begrüßt. Das Konzert im vollbesetzten Festspielhaus brachte Werke von Wolfgang Fortner, Winfried Zillig und Werner Egk zur Aufführung, die von den Komponisten selbst geleitet wurden. Die ›Symphonie concertante‹ von Karl-Amadeus Hartmann wurde von Kurt Schröder dirigiert. Alle Aufführungen fanden begeisterte Anerkennung, auch bei der Presse, die die Spielkultur und Präzision des Frankfurter Orchesters rühmend hervorhebt.«

Urkunde

Das Engagement des hr-Sinfonieorchesters für zeitgenössische Musik und vor allem die engagierte Mitwirkung beim »25. Internationalen Musikfest der IGNM« 1951 in Frankfurt am Main hatten zu der Einladung nach Österreich geführt. Im Rahmen der Veranstaltungen wird am 22. Juni erstmalig die von der österreichischen Sektion der IGNM gestiftete »Schönberg-Medaille« für besondere Verdienste um die Förderung der Gegenwartsmusik vergeben. Zu den Ausgezeichneten gehört auch Heinz Schröter, der Leiter der Kammermusik des Hessischen Rundfunks und Organisator nicht nur des Frankfurter IGNM-Festes, sondern auch der seit 1946 jährlich stattfindenden »Woche für Neue Musik« des Senders. Und für seine besonderen Verdienste auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik erhält auch der Hessische Rundfunk eine Auszeichnung: die »Schönberg-Ehrenurkunde«, mit der Körperschaften und Organisationen gewürdigt werden.