Drei mitreißende, hochvirtuose Flötenkonzerte des 20. Jahrhunderts präsentiert diese CD mit der Solo-Flötistin des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt Clara Andrada unter Leitung von Jaime Martín, die auf dem Label Ondine erschienen ist.

Eine vorwiegend heiter-idyllische Stimmung, »neoklassizistische« Klarheit der Faktur und luftige Transparenz kennzeichnet das 1926 entstandene Flötenkonzert des Dänen Carl Nielsen. Die Solo-Flöte tritt immer wieder in Dialog mit anderen Instrumenten (Klarinette, Pauke, Posaune, Fagott, Viola), was zu ungewohnten wie reizvollen Klangkombinationen führt. Überraschend zeigt sich auch die dissonanzgesättigte Harmonik des Werkes mit ihren jähen Wechseln zwischen entfernten Tonarten.

Jacques Iberts Flötenkonzert von 1932/33 gehört mittlerweile zum Kernrepertoire aller großen Flötisten. In puncto Atem- und Grifftechnik stellt es enormen Anforderungen an den Solisten und besticht durch die für Ibert typische Leichtigkeit, Eleganz und Transparenz, zwei energiegeladene, hochvirtuose Außensätze, jazzige Einwürfe im Finale sowie der Anmut endlos scheinender Flöten-Kantilenen im elegischen Mittelsatz.

Das 1. Flötenkonzert von Malcolm Arnold wurde 1954 komponiert und trägt die Handschrift des jüngeren, forscheren Stils des Briten. Beißende Dissonanzen werden hier durch scharf pointierte Rhythmen betont, ängstliche Ostinatofiguren im Orchester bringen Unruhe in ausgedehnten Melodien der Solo-Flöte. Die Solo-Stimme selbst umfasst lyrische Kantilenen, spröde Stakkato-Arpeggien wie brillante Lauffiguren und offenbart dabei alle erdenklichen Qualitäten ihres Instruments. Bei der Aufnahme dieses Werkes hat die Solistin Clara Andrada das begleitende Streichorchester dabei selbst geleitet.