Clara Andrada de la Calle wurde im spanischen Salamanca geboren und studierte u.a. am Genfer Konservatorium bei Emmanuel Pahud und José-Daniel Castellon sowie am Royal College of Music in London bei Jaime Martín. Unmittelbar nach ihrer Ausbildung wurde sie 2005 Solo-Flötistin des hr-Sinfonieorchesters. Seit 2011 ist sie auch Solo-Flötistin im Chamber Orchestra of Europe. Außerdem spielt sie als Solo-Flötistin in renommierten Orchestern wie dem London Symphony, dem London Philharmonic, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Schwedischen Radio-Sinfonieorchester und dem Rotterdam Philharmonic unter Dirigenten wie Nicolaus Harnoncourt, Bernhard Haitink, Valery Gergiev, Myung-Whun Chung und Vladimir Ashkenazy.
Als Solistin hat Clara Andrada de la Calle mit dem Chamber Orchestra of Europe und Pierre Laurent Aimard in Tanglewood beim Mostly Mozart Festival musiziert, ebenso mit dem hr-Sinfonieorchester, dem Kammerorchester Vox Aurae, dem Orquesta Filarmónica de la Ciudad de México und dem Orquesta Sinfónica de Castilla y León, bei dem sie 2016 »Artist in Residence« war und auch ihre erste Solo-CD mit Werken spanischer und südamerikanischer Komponisten aufgenommen hat. Als Kammermusikerin spielt Clara Andrada de la Calle u.a. im Hindemith Bläserquintett, dem Miro Bläserquintett, dem Plural Ensemble, dem Trio Arbos und dem Duo Neopercusión und ist Gast bei renommierten Kammermusikfestivals wie den Musiktagen Mondsee, den Fürstensaal Classix, dem Internationalen Kammermusikfestival Utrecht und Spannungen im RWE-Kraftwerk Heimbach.
Meisterkurse gab sie am Royal College of Music in London, an der Buchmann-Mehta-Musikschule in Tel-Aviv, an der Barenboim Said Stiftung, beim Spanischen Jugendorchester sowie an den Musikhochschulen in Zaragoza, Badajoz, Valencia und Salamanca. Als Dozentin hatte sie einen Lehrauftrag am Musikene, dem Konservatorium des Baskenlandes in San Sebastián. Ab 2019 wird sie Dozentin an der Musikhochschule in Zaragoza.
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Musikalische Stichworte …
Mein erstes musikalisches Erlebnis: Am Tag vor meiner Geburt erlebte ich »La Bohème« im Bauch meiner Mutter. Als ich vier Jahre alt war, hatte ich in meiner Musikschule die Möglichkeit, mich auf spielerische Art und Weise Musik zu nähern und neue Klänge zu entdecken.
Meine prägendste künstlerische Erfahrung: Eine für mich sehr bedeutsame künstlerische Erfahrung liegt noch gar nicht so weit zurück: Zusammen mit dem hr-Sinfonieorchester und dem Dirigenten Jaime Martín (meinem ehemaligen Flötenprofessor) habe ich die Flötenkonzerte von Carl Nielsen und Jaques Ibert aufgenommen. Es war ein wunderbares Gefühl, die Unterstützung vom gesamten Orchester zu spüren und gemeinsam mit meinem Professor in Frankfurt zu musizieren. Ein ganz besonderes Erlebnis für mich!
Warum spiele ich mein Instrument: Ich habe meinen ersten Flötenlehrer mit zwei Jahren zum ersten Mal in einem Konzert gehört. Ich war von Anfang an fasziniert von diesem Instrument und hörte eine Stunde lang ganz gebannt zu.
Das fasziniert mich an meinem Beruf am meisten: Ich lerne und entdecke Tag für Tag immer etwas Neues. Man kann sich sowohl als Individuum als auch im Kollektiv – und hier ganz konkret in den verschiedenen Instrumentengruppen – weiterentwickeln – ohne an Grenzen zu stoßen, denn jeden Tag mache ich neue Erfahrungen.
Besonders gern gespielte Komponisten/Werke: Ich liebe insbesondere die Orchesterwerke von Johannes Brahms, bei denen der zarte Schmelz der Flötenklänge den Orchesterklang auf so wundervolle Weise bereichert. Diese Werke sind anspruchsvoll und wunderschön zu spielen. Die Mahler-Sinfonien mit unserem Orchester sind immer ein Höhepunkt.
Mein außergewöhnlichstes Erlebnis im Orchester: Ich werde es nicht vergessen, als wir während einer Schultour in einer Turnhalle in Höchst die Musik von Bach gespielt und Jugendliche alle vorstellbaren Emotionen gezeigt haben. Sie waren so sehr bewegt, dass wir sie aus der Nähe unmittelbar gespürt haben. Ein ganz besonderer Moment! Ich habe auf der Bühne geweint nach dem ersten Choreinsatz im letzten Satz der 2. Sinfonie von Mahler, unter Leitung von Bernard Haitink mit dem Hochschulorchester und dem Chor des Royal College of Music.
Meine Lieblings-CD: Gar nicht so einfach… Wenn ich müde bin und Energie brauche, höre gerne die Aufnahme von Dvořáks »Slawischen Tänzen« mit dem Chamber Orchestra of Europe und Nikolaus Harnoncourt. Ebenfalls zu meinen Favoriten gehört die Aufnahme der »Brandenburgischen Konzerte« mit Emmanuel Pahud und den Berliner Barocksolisten. Glenn Gould, Jazz und die französische Chanson-Sängerin ZAZ mag ich auch sehr gern.
Besondere Nebeninstrumente: Ich bleibe bei der Flöten-Familie: Piccolo und Altflöte. Mein Traum ist eines Tages Traversflöte spielen zu können.
Leidenschaften jenseits des Berufs: Fahrradfahren, Kochen und Essen, Kino, Museen, Lesen, Freunde treffen.
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