Artists in Residence Lucas & Arthur Jussen

Mit den Pianisten Lucas & Arthur Jussen begrüßt das hr-Sinfonieorchester Frankfurt in der Saison 2025/26 erstmals eine Duo als »Artists in Residence«. Insgesamt sechs Konzertprogramme in der Alten Oper wie im hr-Sendesaal werden die Niederländer mit ihrem mitreißenden Spiel bereichern.

Lucas & Arthur Jussen
Lucas & Arthur Jussen Bild © Marco Borggreve

Positive Energie

Francis Poulencs Konzert für zwei Klaviere, gespielt von Lucas & Arthur Jussen, dirigiert von Alain Altinoglu: Im YouTube-Kanal des hr-Sinfonieorchesters wurde der zwei Jahre alte Video-Mitschnitt aus der Alten Oper Frankfurt bereits über 300.000 Mal angesehen. »Without doubt the most divine piano duo on the face of the earth«, schrieb ein begeisterter Kommentator darunter. »And in all respects they look like supermen.« An das Konzert erinnern sich die beiden Brüder aus den Niederlanden gut: »Es war super, mit Alain und dem hr-Orchester zu spielen, wir erinnern uns an eine sehr inspirierende Woche in Frankfurt.« Und das Kompliment nehmen sie gerne mit.

Nicht nur ein, sondern gleich mehrere inspirierende Wochen in Frankfurt stehen den Pianisten in der Spielzeit 2025/26 bevor, wenn sie als »Artists in Residence« beim hr-Sinfonieorchester gastieren – zum ersten Mal ein Klavier-Duo in dieser Position. Sechs Termine haben sie dafür in ihrem gemeinsamen Kalender reserviert, auf den Programmen dabei einige der wichtigsten Werke für zwei Klaviere oder das vierhändige Spiel – was ja nicht das Gleiche ist, es gäbe da wirklich einen Unterschied, sagt Arthur Jussen. »Man sitzt an einem Klavier eng beieinander, die Hände berühren sich, man hört den Nebenmann atmen. Wenn man dann ein Stück wie die Schubert-Fantasie spielt, dann ist das nicht nur eine intime Musik, sie wird auch nebeneinander auf besonders intime Art gespielt.«

Lucas & Arthur Jussen
Lucas & Arthur Jussen Bild © Marco Borggreve

Die Schubert-Fantasie f-Moll, die er da anspricht, darf in ihrer hr-Residenzschaft ebenso wenig fehlen wie der Karneval der Tiere, die Bartók-Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug, natürlich das populäre Mozart-Doppelkonzert und eben das von Poulenc, das sie 2023 schon einmal mit dem hr-Sinfonieorchester aufgeführt hatten und nun gemeinsam beim Europa Open Air präsentieren. Ein Werk so frisch, mit Esprit und Tempo, ein echtes Jussen-Konzert also?

»In diesem Konzert ist einfach riesig viel positive Energie«, sagt Lucas Jussen. »So, wie wir uns aktuell fühlen, als relativ junge Musiker in der klassischen Musikwelt, verfügen wir völlig über diese Energie.« Aber, ergänzt er, sie würden nicht mehr ausschließlich »nach dieser jugendlichen Frische suchen, sondern den Übergang zu etwas Anderem. Die Botschaften, die da rübergebracht werden können, können auch noch ganz andere sein. Also sagen wir es so: In dem Moment, in dem wir Poulenc spielen, ist es ein ideales Jussen-Konzert. Aber nicht im allgemeinen Sinne. Auch sozusagen gereiftere, noch tiefere Werke sollten Jussen-Werke sein.«

Den Blick in die Tiefe wagen: Da bietet sich etwa das mit »Lebensstürme« überschriebene Kammermusik-Programm im hr-Sendesaal an, bei dem Werke von Schubert und Schumann zu hören sein werden. Und selbst bei einer Feuerwerksmusik wie dem so effektvollen Konzert für zwei Klaviere, Schlagzeug und Orchester von Bartók, wo die Klaviere oft zu Rhythmus-Instrumenten umgedeutet sind, stoßen die Niederländer in besondere Tiefenschichten vor. »Viele sehen in Bartók nur die Energiebombe, aber da sind auch so unglaublich viel schöne Sachen zu entdecken, etwa der Anfang des zweiten Satzes« – den er, sagt Arthur Jussen, als »sehr berührend, intim, sensibel« empfindet.

Apropos Tiefe versus Höhe: Wer von den beiden Jussens den Primo-Part und wer den Secondo spielt, wird individuell ausgehandelt, es gibt da keine festgelegte Zuordnung. »Wir werfen bei jedem neuen Stück eine Münze.«

Weitere Informationen

Konzerte

Do 21.08.2025
Europa Open Air

Mi 24.09.2025
Karneval der Tiere

Fr 26.09.2025
Ravels Zauberwelt

So 07.12.2025
Lebensstürme

Fr 12.12.2025
Harmonielehre

Do/Fr 12./13.02.2026
Poème de l’extase

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Quelle: hr-Sinfonieorchester