Sopran Julia Kleiter

Vater Klaus war früher Bundestrainer der Hockey-Nationalmannschaft. Ihr Onkel ist der Tenor Christoph Prégardien. Aus dem Hockeyspielen ist nichts geworden. Dafür gehört Julia Kleiter heute zur Weltklasse der Sopranistinnen.

Frau lächelt in Kamera
Julia Kleiter Bild © Theodora Richter/Paris

Angefangen hat die Karriere von Julia Kleiter, geboren 1980 in Limburg an der Lahn, bereits im Alter von sechs Jahren – da trat sie dem Limburger Domchor und der Mädchenkantorei bei. Das Singen sollte ihre Leidenschaft bleiben. Es folgte ein Gesangstudium an den Musikhochschulen in Hamburg und Köln. Bereits 2003, noch während des Studiums, trat sie als Konzertsängerin auf. Unter dem russischen Dirigenten Semjon Bytschkow sang sie die »Erste Magd« in der Oper »Daphne« von Richard Strauss, ging in dieser Besetzung auf mehrere Konzertreisen, die unter anderem nach New York führten, und spielte eine erste CD ein.

Start in die Championsleague

Danach erhielt sie Engagements an allen großen Opernhäusern Europas, so etwa als »Pamina« in Bob Wilson's »Zauberflöte« an der Opera Bastille Paris, eine Rolle, die sie auch 2006 unter Claudio Abbado beim Edinburgh Festival sang. Mit Nikolaus Harnoncourt verband sie eine enge Zusammenarbeit, auch unter ihm sang sie die »Pamina« oder andere Rollen wie die »Ilia« aus Mozarts »Idomeneo« in Graz und Zürich. Venedig, die Salzburger Festspiele, Zürich, Berlin sind nur einige ihrer Stationen im Klassikmusikbetrieb. 2012 trat sie erstmals in Übersee auf: an der Chicago Lyric Opera als »Almirena« in Händel's »Rinaldo« unter Harry Bicket.

2019 stehen Hamburg und Paris auf dem Programm sowie Auftritte an der Staatsoper Berlin, der Mailänder Scala und am Royal Opera House Covent Garden in London als Contessa in »Le Nozze di Figaro«. 2020 folgen Engagements in Brüssel und Zürich. 

Sie ist mit dem Tenor Erich Cutler verheiratet (Cutler musste seine Teilnahme am Europa Open Air wegen Krankheit kurzfristig absagen). Die beiden stehen nur selten zusammen auf der Bühne, aber wenn, dann genießen sie die Zusammenarbeit. Und manchmal sind ihre beiden Kinder mit im Publikum.

Quelle: hr-Sinfonieorchester