Hans Rosbaud

Gleich zu Beginn seiner Geschichte erlebt das hr-Sinfonieorchester mit Hans Rosbaud künstlerisch eine äußerst produktive und prägende Zeit. Er ist der erste Dirigent des Orchesters und vielleicht der erste Prototyp eines großen Radio-Dirigenten.

Weitere Informationen

Streiflicht

Brahms der Fortschrittliche

Ende der weiteren Informationen
Audiobeitrag

Audio

Arnold Schönberg: Radio-Vortrag über seine »Variationen für Orchester op. 31«, Aufnahme vom 22. März 1931

Arnold Schönberg hält einen Vortrag
Ende des Audiobeitrags

Rosbaud versteht es, in politisch zunehmend schwieriger Zeit alle Chancen des neuen Mediums zu nutzen. Neben großen künstlerischen Qualitäten besitzt er auch ein ausgeprägtes pädagogisches Engagement, erklärt im Rundfunk Instrumente und Filmmusik, dirigiert Opern und Operetten und macht vor allem die zeitgenössische Musik »sendefähig«. Uraufführungen von Křenek, Bartók und Schönberg gehören in seiner Zeit für das Orchester ebenso zur täglichen Arbeit wie die Aufführung von tradierten Werken der Vergangenheit.

Audiobeitrag

Audio

Arnold Schönberg: Variationen für Orchester op. 31, Aufnahme vom 23. März 1931

Arnold Schönberg
Ende des Audiobeitrags

Vor allem mit Arnold Schönberg entwickelt Rosbaud eine intensive Zusammenarbeit. Teils im Kontext von Aufführungen Schönberg'scher Musik, teils mit dem Ziel, andere musikalische Themen zu behandeln, lädt er zwischen 1931 und 1933 die große Führungsfigur der Avantgarde mehrfach zu Rundfunkvorträgen nach Frankfurt ein. Und auch Béla Bartók ist Anfang 1933 noch in Frankfurt zu Gast und wirkt als Pianist selbst mit bei der Uraufführung seines 2. Klavierkonzerts.

Lebenslauf

Bildergalerie

Bildergalerie

Geschichte des hr-Sinfonieorchesters – 1929-1937

Ende der Bildergalerie

Hans Rosbaud stammte aus dem österreichischen Graz, wo er 1895 in eine Musikerfamilie hineingeboren wurde. Seine Mutter, eine geschätzte Pianistin, erteilte ihm schon früh Klavierunterricht. Später ging er an das Dr. Hoch's Konversatorium in Frankfurt am Main. 1920 berief man ihn als Direktor an die Städtische Musikschule nach Mainz, bis er im Herbst 1929 erster Kapellmeister des neugegründeten Rundfunk-Symphonie-Orchesters in Frankfurt wurde.

Audiobeitrag

Audio

Franz Schubert/Anton Webern: Sechs deutsche Tänze D 820, Aufnahme vom 29. Dezember 1932

Anton Webern, Porträt von 1932
Ende des Audiobeitrags

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten verliert Radio Frankfurt – wie alle Landessender – seine Selbstständigkeit und wird »gleichgeschaltet«. Darunter leidet mehr und mehr auch die künstlerische Arbeit des Orchesters. Im Jahre 1937 zieht sich Rosbaud deshalb schließlich vom Frankfurter Sender zurück und folgt einem Ruf in die musikalische Provinz nach Münster, wo er vier Jahre lang tätig ist. Im Anschluss an eine dreijährige Zeit in Straßburg sind nach dem Krieg die Münchner Philharmoniker, das Südwestfunk-Sinfonie-Orchester Baden-Baden und das Tonhalle-Orchester Zürich weitere Stationen des berühmten Dirigenten, der Ende 1962 im Alter von 67 Jahren stirbt.

Weitere Informationen

Audios

Arnold Schönberg: Radio-Vortrag über seine »Variationen für Orchester op. 31«
Öffentlicher Vortrag im Frankfurter Funkhaus mit einer Analyse des Werkes mit Klavier- und Orchesterbeispielen (Erich Itor Kahn · Klavier / Frankfurter Rundfunk-Symphonie-Orchester / Hans Rosbaud · Leitung)
Aufnahme vom 22. März 1931

Arnold Schönberg: Variationen für Orchester op. 31
Frankfurter Rundfunk-Symphonie-Orchester / Hans Rosbaud · Leitung
Aufnahme vom 23. März 1931  

Franz Schubert/Anton Webern: Sechs deutsche Tänze D 820
Frankfurter Rundfunk-Symphonie-Orchester / Anton Webern · Leitung
Aufnahme vom  29. Dezember 1932

Ende der weiteren Informationen