Chefdirigent 1990–1996 Dmitrij Kitajenko

1990 wird der Russe Dmitrij Kitajenko Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters. Der langjährige Leiter des Moskauer Philharmonischen Orchesters hatte sich bei einem Gastkonzert in Frankfurt mit einem viel beachteten Konzert für die freiwerdende Chefposition empfohlen.
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Geschichte des hr-Sinfonieorchesters – 1990-1996
1940 in Leningrad (St. Petersburg) geboren, besuchte Dmitrij Kitajenko die Glinka-Musikschule für Chorgesang und die Dirigentenklasse am Konservatorium seiner Heimatstadt und setzte nach dem Examen seine Studien am Moskauer Konservatorium bei Leo Ginsburg sowie an der Musikakademie in Wien fort. 1969 war Dmitrij Kitajenko Preisträger beim 1. Herbert-von-Karajan-Wettbewerb. Im Jahr darauf wurde er künstlerischer Leiter des »Stanislaw-Nemirovitch- Dantschenko«-Musiktheaters in Moskau, wo er zahlreiche erfolgreiche Produktionen leitete.
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Alberto Franchetti: Cristoforo Colombo – Konzertante Opernproduktion in der Alten Oper, Aufnahme vom 30. August 1991

Daneben gastierte Kitajenko in Österreich, Bulgarien, Ungarn, Niederlande, Spanien, Deutschland, Schweiz, Schweden, Norwegen, Dänemark, Italien, der Tschechoslowakei, den USA und Japan. Ab 1976 war Dmitrij Kitajenko für insgesamt 14 Jahre Chefdirigent des Moskauer Philharmonischen Orchesters, mit dem er nicht nur in der Sowjetunion, sondern im Rahmen zahlreicher Konzerttourneen auch im europäischen und amerikanischen Ausland große Erfolge feierte.
Die ersten »Kinderkonzerte« mit Kitajenko
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John Cage: Sixty-Eight – Auftragskomposition des hr – Uraufführung, Aufnahme vom 6. November 1992

Musikalische Schwerpunkte von Kitajenkos sechsjähriger künstlerischer Arbeit mit dem hr-Sinfonieorchester sind die deutsche und russische Tradition und Moderne. Konzerthöhepunkte bilden daneben auch ein ungewöhnliches Satie-Projekt bei den »Kasseler Musiktagen« und eine halbszenische Realisierung von Prokofjews Filmmusik zu »Ivan Groznyi« von Sergej Eisenstein, die auch als viel beachtete CD erscheinen. Eine Gesamteinspielung der Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew mit dem Pianisten Vladimir Krainjew sowie eine Skrjabin-Sinfonie-Reihe gehören darüber hinaus zu den erfolgreichen CD-Projekten Kitajenkos.
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Dmitrij Schostakowitsch: 1. Jazz-Suite (Ausschnitt), Aufnahme vom 2. Januar 1996

Gastspielreisen und Tourneen führen Dmitrij Kitajenko und das hr-Sinfonieorchester u.a. nach Südamerika, in die Schweiz, nach Amerika und Japan. Mit Kitajenko veranstaltet das Orchester im hr-Sendesaal aber auch seine ersten »Kinderkonzerte« und begründet damit eine weitere wichtige Aktivität im Bereich der Jugendarbeit des hr-Sinfonieorchesters.
Alle Chefdirigenten im Überblick
Die Anfänge 1926-1929 | Hans Rosbaud 1929-1937 | Otto Frickhoeffer 1937-1945 | Kurt Schröder 1946-1953 | Otto Matzerath 1955-1961 | Dean Dixon 1961-1974 | Eliahu Inbal 1974-1990 | Dimitrij Kitajenko 1990-1996 | Hugh Wolff 1997-2006 | Paavo Järvi 2006-2013 | Andrés Orozco-Estrada 2014-2021
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